Den Neujahrstag hatten sich unsere Einsatzkräfte mit Sicherheit anders vorgestellt. Zwar ist es nicht ungewöhnlich, dass die Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt bereits am ersten Tag im neuen Jahr zu einem Einsatz ausrücken muss, nur auf solch eine Einsatzart wie dieses Jahr hätten wir sehr gerne verzichtet. In einem Wohnhaus direkt in der Badener Innenstadt war es zu einem Gebrechen in der Abwasserleitung gekommen und setzte den Kellerboden unter Wasser. Hausbewohner wählten den Notruf (122) der Feuerwehr und baten um Hilfe, da die Hausverwaltung am Feiertag nicht erreichbar war.
In dem Gebäude müssen Abwässer über zwei Pumpen im Keller in die Kanalisation abgepumpt werden. Eine der zwei Pumpen überhitzte aufgrund eines technischen Gebrechens und schaltete sich ab. Dadurch kam es in den Rohrleitungen zu einem Rückstau. Bei einem Waschbecken direkt im Keller lief das sehr geruchsintensive Abwasser dann über und ergoss sich zwar langsam, jedoch kontinuierlich über den gesamten Boden in einer Hälfte des Kellergeschosses. Der Umstand, dass sich in dem Gebäude neben mehreren Wohnungen auch noch einige Arztpraxen befinden, erschwerte das Ganze zusätzlich.
Während umgehend als Erstmaßnahme ein Nass-Schlammsauger von der Feuerwehr in Betrieb genommen wurde, um die weitere Ausbreitung auf noch andere Kellerbereiche zu verhindern, konnte mit Unterstützung einer Hausbewohnerin eine Fachfirma, die mit der hauseigenen Pumpanlage vertraut ist, kontaktiert werden. Nach Eintreffen eines Technikers gelang diesem die defekte Pumpe provisorisch wieder in Betrieb zu nehmen. Denn die Rohrleitung bei der sich das Abwasser zurückstaute konnte gar nicht direkt abgesperrt werden. Nachdem die Gefahr gebannt war und die Einsatzstelle vom Feuerwehreinsatzleiter an den Techniker übergeben wurde, galt es dann noch umfangreiche weitere Reinigungs- und Desinfektionsarbeiten der Gerätschaften im Feuerwehrhaus durchzuführen.
Nicht nur wegen der Corona-Maßnahmen hatte gerade bei diesem Einsatz der Punkt Hygiene einen sehr hohen Stellenwert. Der geruchsintensive Feuerwehreinsatz konnte nach über zwei Stunden beendet und die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt werden.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt
Beitrag erstellt von Stefan Schneider FF Baden-Stadt
