Am 07. Juni 2013, um 06:00 Uhr trafen sich die alarmierten Feuerwehren aus dem Bezirk Baden (Baden-Stadt, Baden-Weikersdorf, Berndorf, Enzesfeld, Günselsdorf, Großau, Mitterndorf, Oberwaltersdorf, Trumau) und setzten sich als Katastrophenhilfsdienst-Zug der 2.KHD-Bereitschaft Baden um 07:20 Uhr Richtung Theiß bei Krems an der Donau in Bewegung.
Ein Vorauskommando (VRF Paffstätten mit Bereitschafts-KDT und Stabsmitarbeitern) war bereits um 06:00 direkt nach Theis aufgebrochen, um den Einsatz des Zuges mit den lokalen Kräften planen zu können.
Nach dem Eintreffen des Zuges mit 12 Fahrzeugen und 70 Mann wurde in der 1. Lagebesprechung klar, dass sich die Situation über Nacht erheblich verbessert hatte.
War gegen Mitternacht noch die Wasserlinie, 50cm unter der Dammkrone, sehr bedrohlich, so war gegen 08:00 der Wasserpegel bereits gesunken. Jedoch sickerte immer noch Wasser durch die Dammschichten und sorgte so dafür, das der Grundwasserspiegel und Wasserstand in den überfluteten Gebieten nicht zurück ging.
Im Anschluss der Besprechung wurden die bisher eingesetzten Mannschaften um ca. 08:30 abgelöst und an verschiedenen Positionen im Raum Theiß Stellung bezogen:
1. Dammbereich I: Kraftwerk Theiß bis Saugbecken (ca. 300m Länge): Dammwache
2. Dammbereich II: Saugbecken bis Fußgängerbrücke (ca. 300m Länge): Dammwache
3. Dammbereich III: Fußgängerbrücke bis Hochstand (ca. 300m Länge): Dammwache
4. Dammbereich IV: Hochstand bis nächste Fußgängerbrücke (ca. 300m Länge): Dammwache
5. Saugbecken: Bedienen der 4 Stk. SPA200 Pumpen (3350l/min) + 10 Stk. Tauchpumpen (1200l/min) zum
Entwässern der Felder und des angrenzenden Siedlungsgebietes. (Summe: 25.400 l/min = 1.500.000 l/h =
1.500m³/h)
6. Waidackergasse: Kontrolle des Sandsackdammes, Auspumparbeiten der überfluteten Straße (2 Stk.
Tauchpumpen 1200l/min, 800l/min)
7. Neubruchweg: Kontrolle des Sandsackdammes, Auspumparbeiten der überfluteten Straße (1 Stk. Tauchpumpe
1200 l/min)
8. Stündliche Messung des Grundwasserspiegels bei Löschwasserbrunnen.
9. Reinigen des mobilen Hochwasserschutzes in Weißenkirchen
10. Kontrolle der S5 (teilweise gesperrt, da auch hier ein Hochwasserschutz mit Betonleitwänden, Big Packs und
Sandsäcken errichtet wurde.
Da sich die Lage im Laufe des Tages weiter entspannt hat, konnten einige Einsatzkräfte vorzeitig den Einsatz beenden und nach Hause geschickt werden.
Bis in die frühen Abendstunden konnte im Bereich „Saugbecken“ der Wasserstand soweit gesenkt werden, dass die zuvor überflutete Straße (ca. 50cm) bei der Waidackergasse, Neubruchweg trocken gepumpt wurde.
Gegen Mitternacht, war das Oberflächenwasser soweit abgepumpt, dass der verbliebenen Kräfte des Zuges ebenfalls abrücken konnten.
Kurzstatistik:
10 Feuerwehren
13 Fahrzeuge
74 Einsatzkräfte
35 Pumpen mit einer Leistung von 36.500 l/min
13 Stromaggregate mit einer Leistung von ca. 185 kVA
Im Bereich des Saugbeckens wurde durch die eingesetzten Pumpen über 24.500m³ (über 24 Millionen Liter)von den Betroffenen Siedlungsgebieten abgepumpt.
Ein großes Dankeschön gebührt auch den unzähligen Helfern, die uns mit Speis und Trank versorgt haben.
Bericht: nach Vorlage bfkdo.baden.com
Fotos: © Nositzka, FF Baden-Stadt