Geschichte – Feuerwehr Baden-Stadt

Geschichte der Feuerwehr

22. August, 1865

Gründung

Im Jahr 1865 wurde die erste Freiwillige Feuerwehr in Baden auf Antrag von Eduard Eiermann (Mitglied des Badener Turnvereines) gegründet.

1865

Die ersten Gerätschaften

Im Jahr 1865 wurde der erste Pferd gezogene Wasserwagen sowie eine Abbildung der zunächst umstrittenen Abprotzspritze mit Saugwerk angeschafft.

1866

Weikersdorf als neuer Zug

In der Ortsgemeinde Weikersdorf entstand ein eigener Zug.

17. Mai,1869

NÖ Landesfeuerwehrverband gegründet

Am 18. Februar 1868 ließ der Turnlehrer Adolf Hellpapp in der Leitungssitzung der Feuerwehr Baden, den Antrag stellen, alle Feuerwehren Niederösterreichs zu einer Besprechung einzuladen, wobei dann schlussendlich am 1. Feuerwehrtag der NÖ Feuerwehrverband gegründet wurde.

1870

Leesdorf als neuer Zug

Die ständige Weiterentwicklung der Badener Feuerwehr führte schließlich zur Erweiterung auf 4 Züge, die ab 25. November 1870 flächendeckend den Orts- und Überlandbranddienst zu bewältigen hatten. Die Züge waren wie folgt stationiert:

1. Zug / 27 Mann im Spritzenhaus Theaterplatz

2. Zug / 35 Mann im Spritzenhaus Grabengasse 27

3. Zug / 38 Mann im Spritzenhaus Schlossplatz Leesdorf

4. Zug / 36 Mann im Spritzenhaus Helenenstraße

1874/76

Abspaltung der Feuerwehren Leesdorf und Weikersdorf

Am 12. April 1874 spaltete sich der IV. Zug innerhalb einer Sitzung ab und wurde zur Feuerwehr Baden III (Baden-Weikersdorf).

Ein nächtlicher Probealarm ohne behördliche Genehmigung führte zu einem Streit mit der Gemeinde, was schließlich zur Abspaltung des III. Zuges am 11. Juni 1876 führte, welcher zur selbständigen Feuerwehr Baden II (Baden-Leesdorf) wurde.

1902 - 1923

Moritz Laschitz

Hauptmann und Mitglied des NÖ Landesfeuerwehrverbands-Ausschuss

• wurde am 25. Jänner 1902 zum Hauptmann
gewählt
• stellte mit seinen Männern auf Ersuchen des Bürgermeisters Dr. Franz Trenner (auch Leiter der Rettungsabteilung) den Polizeinachtdienst während des Ersten Weltkrieges
• übersiedelte mit den beiden Zügen und der Rettungsabteilung in das derzeitige Feuerwehrhaus
• legt am 24. März 1923 sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zurück.

1908

Erste Drehturmleiter

Im Zuge des 20. NÖ Landesfeuerwehrtages wurde ein pneumatischer Drehleiterturm der Fa. Braun in Nürnberg ausgestellt. Dank privater Gönner konnte dieses Gerät für die Feuerwehr angekauft werden.

1914/15

Erste Kraftfahrzeuge

Am 14. Mai wurde das erste automobile Gerät, ein Krankentransportwagen der Firma Graf & Stift in Dienst gestellt.

1915 konnte das erste motorisierte Feuerwehrauto, eine Automobilspritze in den Dienst gestellt werden. Damit war die FF Baden-Stadt die erste motorisierte Freiwillige Feuerwehr auf österreichischem Boden.

28. März, 1920

Übersiedlung in die Grabengasse

Nach einer Idee von Alt-Bürgermeister Dr. Trenner gelang es Kommandant Laschitz, dass Areal der mittlerweile leer gewordenen Hofstallungen in der Grabengasse 18 sowie die darin befindliche Wagenremise der Gemeinde Baden für Feuerwehr- und Rettungszwecke überlassen wurde.

Dieses Feuerwehrhaus ist seit 103 Jahren in Betrieb!

1928

Gasschutzabteilung

Es erfolgte durch den Ankauf von Gasmasken sowie die Errichtung einer Gasschutzabteilung der erste Schritt in Richtung Luftschutz.

1931/36

Motorradeinheit und alpine Gruppe

Eine Besonderheit war die um 1931 aufgestellte Motorrad-Sanitätseinheit, eine Gruppe innerhalb der Rettungsabteilung, welche schnellstens Erste Hilfe vor Ort durchführen konnte (ein Motorrad-Fahrer und ein Sanitäter mit Sanitätsausrüstung). Die Motorräder waren teilweise als Beiwagenmaschinen ausgeführt und wurden für die rasche Erste Hilfe im gesamten Stadtgebiet einschließlich des Kurparks (alpine Gruppe) eingesetzt.

Im Sommer 1936 fand eine alpine Rettungsübung bei Preinsfeld statt, bei der die „alpine Gruppe" eine Schleife mit einem grünen Kreuz und in der Mitte einem Edelweiß trug und die „Sanitäter" eine weiße Schleife mit rotem Kreuz.

1939

Zusammenführen der Feuerwehren

Im Auftrag des Ortspolizeiverwalters (Bürgermeister) wurden die Freiwilligen Feuerwehrvereine der Stadt Baden am 28.11.1939 aufgelöst und das gesamte Inventar der Gemeinde übergeben. Diese bildete dann aus den Mitgliedern und Beständen die „Freiwillige Feuerwehr der Stadt Baden", sodass die 3 Badener Feuerwehren wieder unter einem Kommando vereinigt waren. Die Feuerwachen wurden beibehalten und in Züge eingeteilt:

1. und 2. Zug: Feuerwache Baden-Stadt
3. Zug: Feuerwache Leesdorf
4. Zug: Feuerwache Weikersdorf

1940

Ende des Rettungsdienstes

Als geschichtsträchtiger Tag ist der 5. Juli 1940 zu verzeichnen. Mit diesem Datum wurde die Überleitung des gesamten Rettungsdienstes der Feuerwehr in das Deutsche Rote Kreuz (DRK) verfügt. So gingen auch die in unserer Wehr vorhandenen vier Sanitätsautos und das gesamte Rettungsinventar in die DRK-Bereitschaft Baden (in Leesdorf stationiert) über.
Der Großteil der Rettungsmitglieder blieb jedoch weiterhin auch im Dienste der Feuerwehr.

Juli, 1946

Endgültige Trennung der FF Baden-Weikersdorf und FF Baden-Leesdorf

Anfang Juli 1946 stellten sich die Feuerwehren Leesdorf und Weikersdorf neu auf. Deren Angehörige schieden aus der Stadtfeuerwehr wieder aus. Als Starthilfe wurde den Feuerwehren Baden Il und Baden III im Jahre 1946 von unserer Wehr nebst Mannschaftsausrüstung, jeweils ein neu ausgerüstetes Löschfahrzeug sowie jeweils ein kompletter Löschkarren mit Tragkraftspritze übergeben. Eine auf das Ausscheiden der Männer der anderen beiden Wehren folgende Mitglieder-Werbeaktion hatte einen weiteren Beitrag für den Aufschwung zur Folge.

11. Juli, 1958

Gründung des Abschleppdienstes

Ein weiterer Meilenstein in diesem mit Recht als zukunftsweisend zu bezeichnenden Jahr war der 11. Juli. Mit diesem Tag wurde der Feuerwehr Baden I (FF Baden-Stadt) aufgrund ihrer jahrzehntelangen Erfahrungen auf diesem Gebiet die Konzession für den "Kraftfahrzeug Abschlepp- und Bergungsdienst" erteilt.

1978

Gründung der Feuerwehrjugend

Mit dem Ziel, Nachwuchssorgen abzubauen, wurde Anfang Mai 1978 von den Mitgliedern beschlossen, eine Feuerwehrjugendgruppe zu gründen. Mit dem offiziellen Gründungstag, dem 1.
Juni 1978 wurden 28 Burschen im Alter zwischen 12 und 15 Jahren in die erste Jugendgruppe der Feuerwehr Baden-Stadt unter der Führung von Löschmeister (LM) Johann Reiter aufgenommen.

1978 - 2003

Gründung der Bezirksalarmzentrale

Dank der Übernahme der Kosten durch die
Stadtgemeinde Baden, konnte im September
des Jahres eine neue Funkalarmierung, bestehend aus einer Zentralalarmierungsanlage in
unserem Feuerwehrhaus und zwei Nebenanlagen bei den Wehren Leesdorf und Weikersdorf,
in Betrieb genommen werden.

1983 - 2012

Neues Kleinrüstfahrzeug

Am Florianitag konnte ein Fahrzeug, welches bis 2012 in Betrieb war, in Dienst gestellt werden. Hierbei handelte es sich um ein Kleinrüstfahrzeug (KRF-S), Typ Puch 280 GE. Die Bauart dieses Vorausfahrzeuges, ausgerüstet mit hydraulischer Bergeausrüstung, Lichtmast, Aggregat und diversen technischen Geräten, war zum damaligen Zeitpunkt einzigartig in NÖ. Die Idee zu dieser Fahrzeugart stellte sich als richtungsweisend und beispielgebend für den gesamten Landesfeuerwehrverband dar. Nach Besichtigung dieses Fahrzeuges in unserer Wehr durch einzelne größere Wehren des Landes wurde die Bauart dieses Gerätes sogar in die Liste der vom Landesverband förderungswürdigen Fahrzeuge aufgenommen. Mittlerweile sind derartige Vorausfahrzeuge in größeren Feuerwehren selbstverständlich.

1990

Erste Drehleiter mit Korb & neues TLFA 1000

Neben einer 30 m Metz-Drehleiter mit Korb, Type Mercedes 1625 F, konnte am 9. September anlässlich der 125-Jahr-Feier ein weiteres, für NÖ innovatives Fahrzeug in den Dienst gestellt werden. Diesmal handelte es sich um ein Tank-Löschfahrzeug mit 1 000 Liter Wasser (TLFA 1000), dessen Besonderheit vor allem das geringe Gewicht war, welches das Lenken dieses Fahrzeuges mit dem B-Führerschein ermöglichte. Ein solches Fahrzeug war aufgrund der Wendigkeit im engen Stadtgebiet und im Kurpark notwendig geworden und bis 2013 im Einsatz.

2008

Innovation beim Atemschutz

Der März des Jahres 2008 brachte einen Innovationsschub für die Badener Wehren auf dem Atemschutzsektor. Die Atemschutzgeräte wurden dank der Finanzierung durch die Stadtgemeinde Baden ausgetauscht und auf ein „Ein-Flaschen-Überdrucksystem* mit Kunststoffflaschen umgestellt.

2012