Als ein Lkw mit einem nicht komplett zusammengelegten Ladekran im Stadtzentrum eine Kreuzung querte und sich dabei in der Oberleitung der Badnerbahn verfing, kam es zu einer gefährlichen Situation. Eine Familie (eine Frau, ein Mann und ein Kind) die mit einem Pkw in dem Moment auch die Kreuzung passierten, wurden mehrere herabfallende Leitungen zum Verhängnis.
Ein ziviler Feuerwehrmann (FF Baden-Leesdorf) der Zeuge des Vorfalls wurde als er ein Geschäft verlies, warnte die drei Fahrzeuginsassen des Pkws diesen nicht zu verlassen und verständigte die Einsatzkräfte.
Mit dem Alarmmeldebild Menschenrettung 1-2 Personen – Stromunfall wurde am 17. Juli 2023 um 10.52 Uhr die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt, sowie laut Tagesalarmplan T2 auch die FF Baden-Leesdorf von der Feuerwehr-Bereichsalarmzentrale Baden alarmiert.
Bei unserem Eintreffen am Kaiser Franz Joseph-Ring Kreuzung Wassergasse war bereits Kommandant Charvat (FF Baden-Leesdorf) mit dessen Mannschaftstransportfahrzeug vor Ort, der sich gerade auf einer Dienstfahrt befand. Der Verursacher Lkw stand bereits mit abgelegtem Ladekran einige Meter weiter stadtauswärts am Kaiser Franz Joseph-Ring. Einige der herabhängenden Abspannungsdrähte der eigentlichen stromführenden Fahrleitung, die jedoch nicht gerissen war, berührten diese und lagen auch unter dem Pkw mit der Familie, der im Kreuzungsbereich auf den Schienen der Badnerbahn zu Stehen kam.
Seitens der eintreffenden Feuerwehreinsatzkräfte wurde die Fahrzeuginsassen nochmals angewiesen das Fahrzeug, bis zur Stromabschaltung sowie Erdung der Fahrleitung sicherheitshalber nicht zu verlassen. Zwischenzeitlich wurde auch schon die Leitzentrale der Wiener Lokalbahnen (WLB) verständigt. In Absprache mit den ebenfalls eingetroffenen Polizeistreifen wurde die Gefahrenstelle weiter abgesichert. Auch alarmierte Rettungskräfte standen vor Ort in Bereitschaft. Nach knapp 20 min trafen Techniker der WLB an der Einsatzstelle ein und erdeten sofort die Fahrleitung, nachdem sichergestellt war, dass der Strom in dem Abschnitt abgeschaltet wurde.
Anschließend konnten die 3 Fahrzeuginsassen den Pkw gefahrlos verlassen. Durch die Feuerwehreinsatzkräfte wurde der Pkw der Familie zur Seite geschoben, während der Rettungsdienst die Insassen betreute. Die ersten Feuerwehreinsatzkräfte konnten dann wieder von der Unfallstelle abrücken. Während auf Ersuchen der anwesenden WLB-Techniker noch einige Kräfte der FF Baden-Stadt zur weiteren Absicherung der Gefahrenstelle vor Ort verblieben, bis der Instandhaltungstrupp Fahrleitung eintraf. Für die Dauer der Reparaturarbeiten an der Fahrleitung musste ein Schienenersatzverkehr von der WLB eingerichtet werden.
Die FF Baden-Stadt konnte den Einsatz nach 2,5 Stunden beenden.
Anzumerken wäre noch, dass mehrere nachkommende Verkehrsteilnehmer mit der Situation total überfordert waren und nicht stehen blieben. Vor allem aber ignorierten auch Fußgänger leider eindeutige Absperrungen und meinten unter Absperrbänder einfach durchzugehen zum müssen.
Fotos: Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt / Lia Schatz / Roman van de Castell / Stefan Schneider
Beitrag erstellt durch Stefan Schneider
