Sicherlich waren mehrere Spaziergänger und Morgensportler wegen seltsamer schwarzer Spurer sehr verwundert, die sich am 27. Dezember 2020 über mehrere Wege durch das Badener Waldgebiet zogen.
Der Grund war, dass sich in den Nachstunden vom 26. auf den 27. Dezember eine Fahrzeuglenkerin anscheinend mit dem Pkw verfahren hatte und nicht mehr weiterwusste. Daraufhin durchfuhr sie mit dem Wagen mehrere Waldwege im Bereich zwischen dem Sparkassenwald – der Theresien Warte bis hin zum Rudolfshof. Auf dem Weg dorthin wurde jedoch die Ölwanne des Pkws beschädigt und das Motoröl floss, zwar in geringer Menge, jedoch über einen Kilometer im Waldgebiet stellenweise aus und bildete am Waldboden und auf einer Wiese eine lange, gut erkennbare Spur.
Leider fuhr sie, nachdem sie am Parkplatz vom Rudolfshof ankam, dann auch noch mit dem defekten Wagen weiter in Richtung des Badener Stadtzentrums. So zog sich die Ölspur auch noch über den Gamminger Berg – die Welzergasse – am Kaiser-Franz Ring- über den Erzherzog Rainer Ring bis zum Kreisverkehr Josefsplatz. Kurz vor Mitternacht am 26.12. forderte eine Streife der Stadtpolizei Baden die örtlich zuständige Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt eine Ölspur im Stadtgebiet an. Zu diesem Zeitpunkt war jedoch das eigentliche Ausmaß noch gar nicht erkennbar.
Aufgrund der in dieser frostigen Nacht herrschenden niedrigen Temperatur, von bereits unter dem Gefrierpunkt, konnten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Baden-Stadt nur mit Bindemittel vorgehen um kein Glatteis auf den betroffenen Straßenzügen zu verursachen. Mit Aufteilung der Einsatzmannschaft in mehrere kleineren Einheiten gelang es die betroffenen Straßenzüge schneller zu bearbeiten.
Erst bei Tageslicht zeigte sich das wirkliche Ausmaß, welches sich ja auch über das Waldgebiet erstreckte. Der nächtliche Frost sorgte zumindest, dass das ausgeflossene Motoröl nicht weit in den gefrorenen Waldboden eindringen konnte. Die Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt wurde dann erneut am Vormittag über die Stadtpolizei Baden angefordert. Nach einer genaueren Erkundung gemeinsam mit dem Umweltbeauftragten der Stadtgemeinde Baden wurde entschieden, wo und mit welchen Mitteln einzugreifen ist. In Folge wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr wieder aufgeteilt und Abschnitte gebildet. Da nun die Temperaturen wieder gestiegen waren, entschied man die oberflächigen kontaminierten Stellen einerseits mit Bioversal (einem speziellen Ölbekämpfungsmittel) zu behandeln, andererseits an den Stellen wo mehr Öl ausgeflossen war das Erdreich abzugraben und einer weiteren fachgerechten Entsorgung zukommen zu lassen.
Die FF Baden-Stadt stand hier dann von 11 Uhr bis 14.15 Uhr neuerlich im Umwelteinsatz. Unsere freiwillige Einsatzkräfte hätten sich sicherlich einen schöneren Weihnachtsfeiertag im Kreis ihrer Familien erhofft.
Fotos: © Freiwillige Feuerwehr Baden-Stadt / Alexandra Stosch / Christoph Maurer / Stefan Schneider
Beitrag erstellt durch Stefan Schneider